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ToggleDer zweite große Roadtrip mit Hund
Unsere zweite große Autoreise führte von der Costa del Sol zurück ins Rheinland. Da wir unserem Hund das Fliegen im Frachtraum nicht zumuten und einige Gegenstände in die neue Wohnung an der Costa del Sol bringen wollten, waren wir im Frühjahr mit dem Auto nach Spanien gefahren. Vor Beginn des Hochsommers sollte es wieder zurück nach Deutschland gehen. Diesmal wählten wir eine andere Route, planten aber wieder ähnlich lockere Tagesetappen mit kleinen Highlights entlang der Strecke. Unsere Erfahrungen könnt ihr hier nachlesen.
1. Tag: Zum Palmenhain von Elche (ca. 530 km)
Wir hatten uns Tagesetappen von 500 – 600 km vorgenommen. Großstädte wollten wir vermeiden, insbesondere Barcelona sollte weiträumig umfahren werden, da wir immer wieder von Überfällen und anderen Vorkommnissen auf der Autobahn gehört und gelesen hatten.
Wir starteten mit einer landschaftlich schönen Fahrt nach Elche. Zunächst führt die Route an der Costa del Sol entlang, ab Málaga geht es dann ins Landesinnere: die andalusischen Berge mit Olivenhainen, Hügeln und typischen Dörfern prägen das Bild. In Guadix gibt es in den Felsen gebaute Höhlenhäuser zu sehen (sogar von der Autobahn). Bei Elche wird es wieder grüner, die Region ist nicht umsonst berühmt für ihre Palmenhaine. Der größte Palmenhain Europas, Palmeral de Elche, existiert seit der Antike und wurde aber während der maurischen Herrschaft erweitert (UNESCO-Weltkulturerbe). Hier stehen mehr als 200.000 Palmen, ein wunderbarer Spaziergang nach der langen Fahrt.
An diesem Abend haben wir in der Nähe von Elche privat übernachtet.


2. Tag: Nach Zaragoza (ca. 500 km)
Palmen und Küstenlandschaften weichen bald der kargen Hochebene von Teruel. Dann folgt das Ebro-Tal mit weiten Feldern und Olivenhainen bis kurz vor Zaragoza, der fünftgrößten Stadt Spaniens.
Zaragoza
Das NH-Hotel liegt sehr zentral am Ebro-Fluss und wir nutzen den Nachmittag und Abend, um die Stadt zu erkunden. Zunächst gibt es Auslauf für den Vierbeiner, über die Puente de Santiago überqueren wir den Ebro zum Parque de Macanaz, der auch einen schönen Blick auf die Basilika Nuestra Señora del Pilar bietet.
Über den Mercado Central laufen wir ca. 20 Minuten zum Aljafería-Palast (UNESCO-Weltkulturerbe), einem maurischen Palast aus dem 11. Jh., der heute Sitz des Regionalparlaments von Aragonien ist. An der Plaza de España und dem Paseo de la Independencia vorbei geht es zur Plaza de Santa Marta. Dieser charmante kleine Platz in der Nähe der La Seo-Kathedrale ist bekannt für seine gemütlichen Restaurants. In den die engen Gassen der Altstadt gibt es neben den mittelalterlichen Kirchen San Pablo und Santa María Magdalena auch zahlreiche Tapas-Bars. Hier genossen wir unseren letzten Abend in Spanien mit kulinarischen Spezialitäten der Region.
Übernachtung: aufgrund der guten Lage wählten wir das NH Ciudad de Zaragoza. Die 124 Zimmer sind modern gestaltet und erlauben die Mitnahme eines Hundes. Die Zufahrt zum Parkhaus ist etwas versteckt und für größere Autos eng. Schöner Ausblick von den oberen Etagen (gegen Mehrpreis buchbar).






3. Tag: Castellfollit de la Roca – Leucate (Frankreich, ca. 485 km)
Die Autoreise von der Costa del Sol zurück ins Rheinland führt uns an diesem Tag nach Frankreich. Unterwegs haben wir einen kleinen Umweg geplant, denn wir wollten den malerischen Ort Castellfollit de la Roca sehen. Der kleine Ort scheint auf einer eindrucksvollen Felswand zu schweben und ist eines der bekanntesten Motive der Region. In der mittelalterlichen Altstadt kann man durch die engen Gassen schlendern, am äußersten Ende der Klippe thront die Kirche Sant Salvador. Da es bei unserer Ankunft regnete, verzichteten wir auf den Rundgang. Wetterbedingt entschieden wir uns für die Weiterfahrt gegen die Küstenstraße entlang der Costa Brava und wählten die schnellere Strecke über die Autobahn. Am späten Nachmittag schien in Leucate wieder die Sonne und wir konnten den malerischen Ort an der französischen Mittelmeerküste zu Fuß erkunden. Im Hotel gab es zudem gute Tipps für das Abendessen. Leucate ist übrigens bekannt für seine Austernbänke, bei La Closerie kamen also Austern, Schnecken und später Tatar auf den Tisch.
Für die Übernachtung hatten wir Le 19-21 – Un amour d’hotel in Leucate reserviert. Das charmante Maison de Maître (Herrenhaus) im Zentrum des Dorfes hat 20 liebevoll eingerichtete Zimmer. Der wie ein Wohnzimmer gestaltete Eingangsbereich lädt ebenso zum Verweilen ein wie der hübsche Innenhof. Im Sommer kann man am Pool mit Sonnenliegen und Loungemöbeln auf der Dachterrasse entspannen. Hunde sind erlaubt.




4. Tag: In der Provence (ca. 375 km)
An Montpellier und Nîmes vorbei geht es auf der Autobahn nach Avignon. In Frankreich schlagen wieder die hohen Mautgebühren zu Buche, jedoch ist das stundenlange Fahren über Nationalstraßen keine echte Alternative für uns. In Avignon angekommen sind die Parkplätze am Stadtrand voll und wir müssen auf ein Parkhaus im Zentrum ausweichen. Dann kann es losgehen: wir beginnen am Papstpalast (UNESCO-Weltkulturerbe), den größten gotischen Palast der Welt. Über malerische Plätze und charmante Gassen erreichen wir die Pont Saint-Bénézet („Pont d’Avignon“). In einer ruhigen Seitenstraße lockt uns die schattige Terrasse des La Provende, es gibt „nur“ Salate, denn abends steht ein Gourmetrestaurant auf unserem Plan.
Am Nachmittag begleitet blühender Lavendel den Weg über Carpentras und Châteauneuf-du-Pape nach Charme-sur- Rhône, einem idyllisch am Ostufer der Rhône gelegenen Ort südlich von Valence.
Gegen Abend erreichen wir Le Carré d’Alethius, dessen Restaurant einen Michelin-Stern hat. Bei gutem Wetter wird das Abendessen auf der schönen Terrasse serviert. Chef Olivier Samin ließ an diesem Abend ein exzellentes Gourmet-Menü servieren. Es befand sich viel internationales Publikum im Restaurant, so dass bessere englische Sprachkenntnisse der Servicemitarbeiter hilfreich gewesen wären.
Das gleichnamige kleine Hotel hat 9 individuell dekorierte Zimmer. Parkplatz für Hotelgäste. Hunde erlaubt.
Tipp: Zimmer im Erdgeschoss mit Terrasse.






5. Tag: Über Dijon nach Nancy (ca. 530 km)
Die vorletzte Etappe unserer Autoreise von der Costa del Sol zurück ins Rheinland. Wir passieren Valence und die lebhafte Stadt Lyon, deren historisches Viertel Vieux Lyon Möglichkeit zu einem schönen Spaziergang bietet.
Dijon, Hauptstadt des Burgunds, gilt als gastronomischer Hotspot, die Weinbaugebiete des Burgund gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Seit Jahrhunderten beliebt ist der Senf von Dijon, zu den typischen Gerichten zählen Boeuf Bourguignon und Escargots de Bourgogne. Foodies können beim Besuch der Markthallen lokale Spezialitäten probieren. Beim Spaziergang durch die gut erhaltene historische Altstadt sieht man einen Mix aus mittelalterlichen Fachwerkhäusern und prächtigen Herrenhäusern.
Durch den Osten Frankreichs geht es weiter zum Etappenziel Nancy in Lothringen. Auch heute haben wir uns bei der Buchung der Unterkunft vom kulinarischen Angebot leiten lassen und ein Gästehaus mit Gourmetrestaurant gebucht. Hier kann man zwischen verschiedenen Menüs wählen oder à-la-carte bestellen.
Übernachtung: Le Clos Jeannon in Villers-lès-Nancy, ein schön renoviertes Haus mit nur fünf Zimmern. Wunderbar ruhige und grüne Lage inmitten von Gärten und Parks. Vintage Möbelklassiker verleihen den Räumen eine besondere Note.


6. Tag: Letzte Etappe ins Rheinland (ca. 330 km)
Heute liegen nur noch etwas über 300 km vor uns, sodass wir die letzte Etappe dieser langen Reise ohne Stress fahren können. Nachdem wir Metz und Luxembourg passiert haben, sind wir auch schon in Deutschland. Heute gibt es nur noch „technische Pausen“, denn nach fünf Tagen im Auto wollen wir gerne schnell zu Hause ankommen.
Autoreise mit Hund von der Costa del Sol ins Rheinland – unser Fazit:
Die Strecke unserer Rückfahrt war etwas länger als die der Hinfahrt, daher haben wir uns einen Tag extra gegönnt und in der Provence eine kleine Pause gemacht. Der Aufenthalt in Avignon war wunderschön und hat uns zu einer weiteren Reise in die Region inspiriert.
Insgesamt waren es auf dieser Route etwas mehr als 2.700 km und damit ist man unweigerlich viele Stunden im Auto. Die Aufteilung der Strecke in Etappen machte die Fahrt kurzweiliger, wobei das Pensum mit Ausnahme des Aufenthalts in Avignon jeden Tag ähnlich lang war. Wir haben jeden Reisetag mit einem interessanten Stopp angereichert, zwischendurch und/oder abends gab es einen Spaziergang. Auch diesmal haben wir Orte gesehen, die wir sonst nie besucht hätten.
Alle Unterkünfte wurden auch diesmal im Voraus gebucht, zunächst unter dem Kriterium „hundefreundlich“, danach „Parkplatz“. Dazu kam auf dieser Reise noch der kulinarische Aspekt – ein zusätzliches Erlebnis!
Die Hinfahrt: unsere Autoreise nach Spanien könnt ihr hier nachlesen.