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ToggleRömisches Sommerflair zwischen Antike und Aperitivo

Rom im Sommer? Die ewige Stadt ist immer eine Reise wert. Aber der August ist einer der heißesten Monate in Rom, die Temperaturen steigen oft über 30 Grad. Macht es trotzdem Spaß, antike Pracht und beeindruckende Monumente zu entdecken? Wir haben den Rom-im-Sommer-Test gemacht und sind dabei hauptsächlich zu Fuß unterwegs gewesen. Zugegeben: in der Mittagszeit haben wir die italienische Tradition der Siesta geschätzt. Und wenn die Hitze des Tages langsam nachlässt, ist die Magie der warmen Abendstunden besonders schön. Ob Kunst, Architektur oder das lebendige italienische Leben. Rom hat immer etwas zu bieten, auch im Sommer wenn es heiß ist!
Rom im Sommer Tag 1: Ankunft in der Ewigen Stadt
Es ist Ende August. Freitagmittag geht unsere Eurowings-Maschine nach Rom-Fiumicino. Am Flughafen ein schneller Espresso, dann fahren wir mit dem Shuttle-Transfer von My Safe Place zum Hotel. Zu zweit kostet die Fahrt 40€ und bringt uns direkt zum Hotel.
Das Hotel Stendhal liegt in der Via del Tritone gleich an der Metro-Station Barberini an der gleichnamigen Piazza, doch heute wollen wir uns noch bewegen. Über die Via del Tritone und die Via in Arcione sind wir in wenigen Minuten an der Fontana die Trevi. Der größte Brunnen Roms wird von Touristen belagert. Viele werfen die obligatorische Münze, die Glück bringen soll – aber nur, wenn man es mit der rechten Hand über die linke Schulter tut. Angeblich wird jedes Jahr über eine Million Euro aus dem Brunnen gefischt und für wohltätige Zwecke gespendet. Andere fotografieren sich und die imposante Statue des Meeresgottes Neptun, denn Architekt Nicola Salvi hat einen der bekanntesten Brunnen der Welt geschaffen. Wir bummeln weiter zur bezaubernden Piazza della Maddalena mit einer der wenigen Rokoko-Kirchen Roms. Die lebhafte Piazza della Rotonda befindet sich unmittelbar vor dem Pantheon, einem der am besten erhaltenen antiken Bauwerke weltweit. Als Tempel erbaut, später in eine katholische Kirche umgewandelt und bis heute ein beeindruckendes Zeugnis römischer Ingenieurskunst und Architektur. Die riesige Kuppel wird auch nach 2000 Jahren nicht in ihrer Größe übertroffen.
Rom im Sommer ist warm. An der nahen Piazza S. Pietro finden wir den perfekten Platz für einen erfrischenden Aperitivo. Die Terrasse der Osteria dell’Ingegno serviert den kühlenden „Spritz“ mit ein paar Häppchen und Blick auf die korinthischen Säulen eines Tempels, in dem heute die römische Handelskammer untergebracht ist. Schließlich kehren wir bei Il Chianti ein, die Terrasse ist auch nach 21 Uhr noch gut besucht. Die Osteria Toscana ist trotz der Nähe zum Trevibrunnen kein Touristenlokal und es war so gut, dass wir zwei Tage später wiederkamen.






Rom im Sommer Tag 2: Plätze, Brunnen, Meisterwerke
Nach dem Frühstück spazieren wir zurück zur Fontana di Trevi, die auch in der morgendlichen Sonne bereits gut besucht ist. An der hübschen Piazza Maddalena ist es Zeit für einen zweiten caffè. Dann kommen wir zu einem der schönsten Plätze der Stadt, der Piazza Navona. In ihrer Mitte befindet sich die Fontana dei Quattro Fiumi, ein wunderschönes Werk von Bernini (im August 2024 wegen Renovierung eingerüstet). Auf der Piazza kann man zwei weitere Brunnen, die Barockkirche Sant’Agnese in Agone sowie den Palazzo Pamphilj bewundern, in dem sich heute die brasilianische Botschaft befindet. Über den lebhaften Corso Vittorio Emanuele II. mit einer Fülle von Geschäften, Restaurants, Bars und historischen Gebäuden erreichen wir den Campo de‘ Fiori, wo vormittags ein Obst- und Gemüsemarkt stattfindet.
Es ist gegen Mittag und ziemlich heiß, wir brauchen eine Pause. Und Flüssigkeit. In einem Gässchen findet sich ein schattiges Kaffee mit kühlen Getränken.


Nach der Verschnaufpause geht es zur Piazza di Spagna, die 135 Stufen der Spanischen Treppe führen zur Kirche Santa Trinità dei Monti hinauf. Für diesen Aufstieg finden wir es zu warm und bummeln durch die nahe Via dei Condotti mit ihren exklusiven Geschäften.
Nach dem Mittagessen und rund fünf Kilometern Fußmarsch haben wir uns die Siesta verdient, denn am späten Nachmittag stehen noch die Vatikanischen Museen auf dem Programm.


Wir haben Online-Tickets reserviert, doch da das auch Hunderte andere getan haben, warten wir zunächst in der Schlange. Dann muss ein Personaldokument vorgezeigt werden, wobei glücklicherweise ein Handy-Foto des Ausweises akzeptiert wurde. Die Kunstsammlung ist gewaltig und erstreckt sich über sieben Kilometer! Dazu gehören auch zahlreiche Räume, die nicht der Rede wert sind. Die meisten Menschen folgen brav der Beschilderung zur Sixtinischen Kapelle, die jedoch zahlreiche Umwege vorgibt, an deren Ende man an den ersehnten Deckenfresken Michelangelos zügig vorbei gescheucht wird. Ein Muss für jeden Rom-Besucher, das aber besser in Szene gesetzt werden könnte.



An diesem Abend sind wir mit der Metro unterwegs und froh, in der Pesceria Barberini ganz in der Nähe unseres Hotels einkehren zu können. Sommerabend in Rom, ein paar Tische stehen an der ruhigen kleinen Seitenstraße, drinnen wird der frische Fang auf Eis präsentiert und ohne viel Firlefanz auf den Tisch gebracht.
Am Ende des Tages haben wir fast 20.000 Schritte auf dem Zähler und fallen müde und mit vielen Eindrücken ins Bett.

Rom im Sommer Tag 3: Kunst, Flair und Genuss
Vorbei an der Spanischen Treppe geht es in die Via del Babuino, wo neben hochwertigen Boutiquen auch zahlreiche Kunstgalerien und Antiquitätengeschäfte zu finden sind. Wir erreichen die Piazza del Popolo, einen der beeindruckendsten Plätze Roms mit eleganten Kirchen und dem ägyptischen Obelisken. Die Cafés an der Piazza sind chronisch überteuert. Wir steigen ein paar Schritte zum Pincio hinauf und genießen den Blick auf den symmetrischen Platz, bevor wir den Weg über eine der Haupteinkaufsstraßen, die Via del Corso, fortsetzen. Nach dem Lunch spazieren wir am alteingesessenen Caffè Greco (Außenbereich geschlossen) vorbei zur Siesta im kühlen Hotel.



Am frühen Abend machen wir uns auf zum Petersplatz, den man von der Metrostation Ottaviano in knapp 15 Minuten zu Fuß erreicht. In den frühen Abendstunden ist der große Trubel vorbei und wir können den von Bernini entworfenen Platz mit seinen Kolonnaden, ägyptischem Obelisk und Brunnen in relativer Ruhe genießen. Über die Engelsburg geht es zur Metrostation Lepanto. An der Piazza Cola di Rienzo entdecke ich ein Geschäft von BallereTTe … „Es gibt eine Ballerina für jeden Stil, jeden Anlass und jede Stimmung“. Wie wahr!
Zum Abschluss gibt es ein (zweites) Abendessen in die Osteria Toscana.






Rom im Sommer Tag 4: Arrivederci Roma
Ein letzter Bummel im Trevi-Viertel, dann bringt uns der Shuttlefahrer zum Flughafen. Die Fahrt führt am Kolosseum vorbei und so haben wir auch dieses Wahrzeichen Roms noch gesehen. Unser Fahrer ergänzte die Fahrt mit Anekdoten aus der römischen Geschichte.
Das Fazit? Ja, man kann Rom im Sommer besuchen. Wir erkunden Städte gerne zu Fuß und auch das ist auch im August gut möglich. Wir haben aber öfter Pausen eingelegt, viel Flüssigkeit zu uns genommen und die heißen Nachmittagsstunden für eine Ruhepause genutzt.

Tipps für die Rom-Reise im Sommer:
- Den Tag früh starten, bevor es zu heiß wird.
- Den Nachmittag für eine Siesta nutzen, in den frühen Abendstunden sind die Temperaturen wieder angenehmer.
- Pausen in schattigen Parks oder Cafés machen.
- Trinkwasserbrunnen nutzen (wiederverwendbare Flasche mitnehmen)
- Leichtes Essen: ich habe viel Salat, Tatar (Fisch oder Fleisch), Caprese und Gemüse gegessen. In Rom sind im Sommer auch traditionelle kalte Pasta-Spezialitäten besonders lecker. Zum Beispiel Pasta alla Checca mit Tomaten, Basilikum, Mozzarella und Olivenöl.
- Lebendiges Nachtleben kann man auf vielen Plätzen, aber auch in lauschigen Seitenstraßen genießen.




Hotel Stendhal:
Elegantes 4-Sterne-Superior-Hotel im Herzen Roms, direkt an der Piazza Barberini (Metro) und nur wenige Gehminuten von der Spanischen Treppe, dem Trevibrunnen und dem Pantheon entfernt.
Die schön dekorierten Zimmer sind klimatisiert und verfügen über Mini-Bar, Sat-TV und Safe sowie im Bad Haartrockner und Pflegeprodukte.
Der Frühstücksraum (sehr gutes Buffet) fungiert später am Tag als Bar.
Der französische Schriftsteller Stendhal war mehrmals in Rom und beschreibt in seinen „Promenades dans Rome“ (1827) seine Eindrücke der Stadt.